Blog
Der Zusammenhang von Kreativität, Innovation und Verletzlichkeit
Juli 2016
Eines der wenigen Dinge, die alle Menschen auszeichnet, ist ihre Unvollkommenheit und damit Verletzlichkeit. Welch Paradox, denn zugleich ist es Teil des Allgemeingutes, sich möglichst unverletzlich, perfekt und stark zu zeigen. Und, eine weitere Wendung, heilen können Dinge am besten, wenn sie „behandelt“ werden – ich sie selbst betrachte oder andere mich dabei unterstützen. Auf jeden Fall ist Zuwendung nötig.
Was wäre möglich, hätten wir den Mut, uns in unserer Verletzlichkeit zu zeigen?! Ja, das wäre risikobehaftet, und initiativ werden müssten wir auch, sogar Vorvertrauen schenken, ohne Gewissheit über die Gegengabe.
Brené Brown verweist in ihrem Buch „Verletzlichkeit macht stark“ auf Peter Sheahan, Geschäftsführer von ChangeLabs, einer global arbeitenden Unternehemsberatung, die Großprojekte zur Verhaltensänderung für Global Player entwirft und umsetzt. Er geht aufgrund seiner Erfahrung davon aus, dass Scham ein geheimer Innovationskiller ist. Wird eine Kultur gelebt, in der Angst und Scham vor Fehlern dominieren, nimmt die Risikobereitschaft, Neues anzusprechen und auszuprobieren ab. Sobald hingegen Führungskräfte beginnen, ihre eigene Verletzlichkeit zu zeigen, Fehler einzugestehen und nicht alles zu wissen, ist der Boden bereitet, dass Kreativität gewagt wird, Fehler kein Angstfaktor mehr sind, gemeinsam behoben werden können und Innovationen möglich werden.
Verletzlichkeit konstruktiv gewendet kann so, in einem geschützten Raum, den Boden für Innovationen jedweder Art schaffen: zeige ich mich verletzlich, habe ich nicht nur Mut, mich zu öffnen, sondern lasse auch Kreativität zu, einen mir bisher unbekannten Weg zu betrachten und schaffe so Raum für Neues jedweder Art.
In der Lebendigkeits-Werkstatt steht genau das im Zentrum: aktuelle Themen oder etwas, das schon länger darauf wartet, angstfrei betrachtet zu werden, einen zukunftsfähigen Boden zu bereiten.