Margret – selbstbestimmt bis zuletzt

(Kindheits-)Erinnerungen an die gute schwäbische Küche

Sie hatte einen aggressiven Lungentumor. Die vorgeschlagene Chemotherapie lehnte sie ab, wollte zu Hause bleiben, möglichst selbständig und frei, bis zuletzt. So, wie sie auch ihr Leben gelebt hatte. Ein großartiges SAPV-Team war an ihrer Seite. Unbedingt wollte sie nochmals saure Niere essen. Setzte sich mit in die Küche und gab mir genaueste Anweisungen. Selbst gegessen hat sie so gut wie nichts.

Margret sitzend mit Sektglas

Laut hörten wir immer wieder ihre Lieblingsmusik, im Sitzen tanzte sie beherzt mit. Strohblumen wollte sie unbedingt noch einmal haben. Zum Glück fand ich sie endlich bei einer polnischen Gärtnerin. Geschichten erzählte sie, dass ich vor Lachen fast unter dem Tisch lag. Ebenso sprach sie tiefen Schmerz, Kränkungen und Verletzungen nochmals laut aus und konnte die Dinge gehen lassen.

Ihr Sohn reiste an. Sie schickte mir noch eine Nachricht, was für einen schönen Abend sie gehabt hätten. Am nächsten Morgen um 8:00 sollte das Pflegebett kommen. Früh am Morgen rief ihr Sohn an. Er könne nicht mehr. Zuerst waren wir beide bei ihr, dann konnte er nicht mehr und ich übernahm.  Versuchte, ihr Ruhe für den letzten Schritt zu schenken – den sie dann entspannt ging. Bevor das Bett kam, das sie nicht wollte.

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