In den letzten Wochenn sind mir drei Perspektiven rund um das Thema Sterben und Tod begegnet, die ich gerne teilen möchte.
Zuerst lief mir das Buch von Norbert Elias über den Weg. 1982 wurde es das erste Mal in Deutschland veröffentlicht. Nun hat Suhrkamp ein kleines, feines Taschenbuch mit einem Nachwort von Didier Eribon herausgegeben. Elias beschreibt, wie sich unser Umgang mit dem Thema Sterben und Tod in den letzten Jahrhunderten verändert hat. Wie die Selbstverständlichkeit des Todes sich aus unerem Leben geschlichen hat. Welchen Unterschied es macht, ob wir alleine oder in Gemeinschaft – ob Familie, oder Kloster, oder … sterben – die „Mitbeteiligung anderer am Sterben des Einzelnen ist geringer“, wie Elias schreibt.
Ein Buch, das ich allen ans Herz legen mag. Es öffnet einen warmherzigen Blick auf das, was unumgänglich ist, und wovon wir uns hoffentlich wieder etwas zurück holen – im Sinne unserer Zeit heute.
Dann gibt es einen großartigen Film von Philipp Döring: Palliativstation. Auf der Berlinale wurde er mit großem Erfolg dieses Jahr gezeigt. Nun ist er – kurz, weil so lang – in ausgewählten Kinos zu sehen. Ein One Man Film – Philipp hat alles selbst gemacht, den ich jedem, der sich mit dem Thema beschäftigt, nur wärmstens empfehlen kann. Vier Stunden werden wir mitgenommen auf die Palliativstation des Franziskus Krankenhaus in Berlin, dessen Direktor, Prof. Winfried Hardinghaus, dies über Monate ermöglichte und auch selbst sich in seinem alltäglich professionellen Handeln hat filmen lassen. Für mich mit die stärksten Szenen.
Schließlich lag in meiner Zeitung chrismon bei – hier ist der link zur App, in der das Heft kostenfrei zu lesen ist. Aus eigener Betroffenheit hat die Fotografin Sibylle Fendt Menschen begleitet, die ihr Lebensende im Kreis von Familie und Freunden zu Hause, in vertrauter Umgebung, verbringen wollten. Für alle in Berlin: am kommenden Sonntag, 30.11.2025, ist die Finissage der dazugehörigen kleinen, feinen Ausstellung im HAUS#1 Berlin, am Waterloo Ufer, ganz nah vom Halleschen Tor.