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Facetten aus der Buchpräsentation

Januar 2017

Nach der rundum gelungenen Veranstaltung am 17. Januar 2017 hier ein paar Auszüge meiner Anmoderation: …

Verantwortung, Nachhaltigkeit und Innovation – Begriffe, die fast schon zu Un-Worten mutieren und zugleich eine Aktualität, Brisanz und Unhintergehbarkeit in sich tragen – insofern wir Zukunftsfähigkeit ernst nehmen – so dass wir die vermeintlichen Un-Worte gar nicht hoch genug in ihrer Bedeutung einschätzen können.

Am 11.1.2017 wurde die neue deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 vom Bundeskabinett beschlossen. Frau Merkel sagte, die Strategie klinge vielleicht recht abstrakt und technokratisch, doch spreche sie im Kern Fragen von existenzieller Bedeutung für uns alle an.

Genau so sehen wir das auch und haben uns deswegen 2015 auf den Weg gemacht und nach Beispielen gesucht, die bereits lebendig gelebt werden.

Ein Grund, warum wir auf den ersten Blick vielleicht keinen „harten“ Fokus mit dem Buch in den Blick genommen haben, Wissenschaft und Politik, Großindustrie mit mehreren 100.000 Beschäftigen bis zu Kleinunternehmen mit 15-20 Mitarbeitenden sowie Gesellschaft und Beratung. Uns haben Breite und Mannigfaltigkeit gelockt. …

Zwischen den Jahren konnte ich in Krakau eine Ausstellung zu aktuellem, regional verankertem nachhaltigem Design in Polen und Norwegen sehen. Es wird davon gesprochen, dass die Idee des nachhaltigen Designs ein Dilemma in sich berge: wie kann Design nachhaltig sein, wenn die Disziplin sich darüber identifiziert, Neues zu kreieren in einer Welt, die bereits voller Sachen ist? Was eine minimale Perspektivverschiebung auslösen kann, ein einziges Wort! Design, statt Innovation

Eine Idee, die ich von dort mitgenommen habe und gerne mit Ihnen teilen möchte ist die, unsere Museen als Ideenbanken für morgen zu nutzen – eine Art Upcycling.
Krakau hat für mich nochmals unterstrichen, dass zukunftsfähig, verantwortlich und damit menschenwürdig sein wird, wer ko-kreierend, in Verbindung mit unseren je spezifischen, auch regionalen Traditionen und ganz unterschiedlichen Stakeholdern zusammenarbeitet und gleichzeitig glaubhaft die eigenen Werte lebt.  Damit wird für mich nachhaltige Innovation zu einer Art „Schatz­­suche“, ein Schatz, den es zu finden gilt, nämlich bereits vorhandene Potenziale, die ermutigen, inspirieren, sogar fehlerfreundlich sein dürfen und damit ganz schön lebendig sind!

Zugleich heißt das auch, dass wir auf einem Weg des ständigen Wandels sind, die Zeit starrer hierarchischer Machtstrukturen an ihr Ende kommt und es darum geht, die Realität genau so, wie sie eben gerade ist, anzunehmen. Mir kommt hierzu immer wieder das Bild der Zeitung von gestern in den Sinn – nichts ist so alt, wie die Zeitung von gestern.

Klaus Schwab, Gründer des WorldEconomicForum, das gerade in Davos tagt, hat am Samstag in der NZZ einen Gastbeitrag zu Globalisierung und den Folgen der Digitalisierung/Industrie 4.0 geschrieben. Darin heißt es, die meisten Analysen prognostizieren negative Auswirkungen des technologischen Wandels wegen des Ersetzens von Arbeit durch Kapital, spricht Software. Nun zitiere ich: „Doch wir können die Dynamik der technologischen Revolution beeinflussen – indem wir sie umsichtig steuern und die Vorteile und Lasten gleichmäßiger verteilen. Denn so viel steht fest: Die künftige Entwicklung von neuen Technologien wird stark von gesellschaftlichen Normen, wirtschaftlichen Verhaltensregeln, Branchenstandards und Gesetzen beeinflusst sein, die wir heute diskutieren und festlegen.“ Zitatende. Und, um doch noch im Gestern zu landen, aber zum Glück nicht in einer Zeitung, veröffentlichte das WEF eine Pressemitteilung mit der Überschrift: „Das Weltwirtschaftsforum regt ein neues Modell für Wirtschaftswachstum an, um den Herausforderungen durch technologischen Wandel und Globalisierung zu begegnen. Wachstum und Reduktion der Ungleichheit müssen Hand in Hand gehen“

Ein Annehmen der aktuellen Realität ist für mich die grundlegende Voraus­setzung für Veränderung und damit auch für nachhaltige Innovation. Dabei bedürfen Veränderung und jedwede sinnhafte Innovation stets eines sich aktiven Einbringens und verantwortungsvollen Handelns anstelle eines rein systematischen, allzu leicht abgestumpften und von Angst getriebenen Abarbeiten von noch so rationalen und in sich stimmigen Prozessen. Im Übrigen: das gilt für uns alle, ob Eigentümer, Manager, Mitarbeiter, Bürger.

 

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